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Klimaschutz in der Stadt Geldern
Klimaschutz ist längst nicht mehr nur eine globale Aufgabe – er beginnt direkt bei mir vor der Haustür. Kommunen spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn sie gestalten den Alltag der Menschen und beeinflussen, wie nachhaltig wir leben können. Vom Ausbau erneuerbarer Energien über nachhaltige Mobilität bis hin zu energieeffizienten Gebäuden: In Städten, Gemeinden und Landkreisen können wir gemeinsam große Fortschritte erzielen.
Warum ist Klimaschutz und Klimaanpassung in Kommunen wichtig?
Kommunen sind die Schaltzentrale des Klimaschutzes. Hier werden die politischen Entscheidungen getroffen, die uns direkt betreffen. Etwa 70 % der globalen CO2-Emissionen entstehen in Städten. Deshalb liegt hier auch das größte Potenzial, Veränderungen anzustoßen. Gleichzeitig profitieren die Menschen vor Ort von sauberer Luft, weniger Verkehrslärm und grüneren Lebensräumen. Zudem helfen kommunale Maßnahmen zur Klimaanpassung, die Auswirkungen extremer Wetterereignisse wie Hitzeperioden, Starkregen oder Überschwemmungen abzumildern. Begrünte Fassaden, schattenspendende Baumreihen und entsiegelte Flächen schaffen nicht nur ein angenehmeres Stadtklima, sondern schützen auch vor Schäden.
Mit der Fertigstellung des sogenannten „Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepts“ (IKKK) wurde dafür der Grundstein gelegt. Der Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Liegenschaften beschloss das Konzept am 24.09.2024.
Das Ziel der Stadt Geldern ist Klimaschutz und Klimaanpassung in Einklang zu bringen und die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) der Stadt gegenüber den Folgen des Klimawandels nachhaltig zu stärken.
Das Konzept
Das IKKK ist eines der Bausteine des Nachhaltigen Stadtentwicklungskonzepts 2040 (NSK 2040), das zurzeit in Geldern entsteht.
Die unterstehenden sieben Säulen bilden den Inhalt des IKKK:
- Prozesssteuerung
- Gesellschaft
- Wirtschaft
- Gebäude
- Energie
- Mobilität
- Klimafolgenanpassung
Unterkonzepte des IKKK sind der Masterplan Wärme, das Nahmobilitätskonzept, sowie das Grün- & Freiflächenkonzept.
Das IKKK dient als umfassendes Planungs- und Handlungsinstrument und wird Teil des Nachhaltigen Stadtentwicklungskonzept 2040, um sowohl die Klimaschutzmaßnahmen als auch die Anpassung an die Klimawandelfolgen zu steuern. Zugleich soll es als Vorbild für Bürger*innen und Unternehmen dienen.
Beteiligung & Selbst aktiv werden
Das IKKK ist unter einer umfassenden Beteiligung der Stadtverwaltung, der Lokalpolitik, der Bürgerschaft und verschiedener externer Experten entstanden. Die Beteiligung relevanter Akteure war ein zentraler Bestandteil bei der Erstellung des IKKK.
Am Ende ist so unter Beteiligung der genannten Akteure ein Projektportfolio entstanden, das eine Vielzahl von Aktivitäten in den sieben genannten Handlungsfeldern aufweist, die wiederum in einem gemeinsamen Prozess gesichtet und priorisiert worden sind. Letztlich erwiesen sich 32 Aktivitäten des Projektportfolios als besonders relevant. Exemplarisch zählt dazu zum Beispiel der „Erhalt von Grün- und Freiflächen im Stadtgebiet“. Das heißt, bereits vorhandene Grünflächen im Gelderner Stadtgebiet sollen erhalten und gestärkt werden. Ganz konkret wird zum Beispiel 2025 eine Grünfläche zwischen der Danziger- und Siemensstraße aufgeforstet.
In den Blick genommen wurde auch der Gebäudesektor. Er hat einen großen Anteil an den Treibhausgas-Emissionen einer Kommune. Somit stellt er einen großen Hebel für den kommunalen Klimaschutz dar. Eines der Ziele aus dem IKKK ist deshalb, in diesem Bereich künftig Mindestqualitäten für neue Baugebiete zu definieren.
Zu den Projektportfolios gehört aber genauso der Ausbau von Solarenergie auf Dachflächen oder von Windenergie in Geldern. Auch aus dem Bereich Mobilität sind Projektfelder definiert. Parallel zum Ausbau des ÖPNV und der Fuß- und Radverkehrsinfrastruktur etwa die Aktualisierung des Parkraummanagements für den „motorisierten Individualverkehr“ - verbunden mit dem Ziel, den Straßenraum gerechter und nachhaltiger zu verteilen. Ziel ist es, Platz für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen und den öffentlichen Raum lebendiger und vielseitiger zu gestalten.
Wie geht es nun weiter?
Die Maßnahmen für das jeweils kommende Jahr werden in den jeweiligen Fachausschüssen sowie im Rahmen der jährlichen Haushaltsplanungen vorgestellt und priorisiert. In den Ausschüssen und über die verschiedenen städtischen Kanäle wird regelmäßig darüber informiert, in welchem Umsetzungsstand die Stadt Geldern sich gerade befindet. Auch Beteiligungsmöglichkeiten soll es im künftigen Prozess weiterhin geben.
Weitere Infos zum IKKK sind im Ratsinformationssystem der Stadt Geldern (Suchbegriffe: „IKKK“) zu finden oder hier.
Ob als Bürger*in, Unternehmer*in oder Politiker*in: Jeder von uns kann einen Beitrag leisten. Informieren Sie sich über lokale Initiativen, beteiligen Sie sich an Klimaschutzprojekten oder sprechen Sie das Team Umwelt, Klima, Mobilität auf mögliche Maßnahmen an.
Denn: Klimaschutz vor Ort ist ein Gewinn für alle – für uns, für unsere Kinder und für den Planeten!
Für die aktiven Bestrebungen im Klimaschutz wurde die Stadt mit dem European Energy Awards (eea) Silber im Jahr 2016 und 2020 ausgezeichnet.
Die Stadt Geldern ist Mitglied
- Klima.Partner im Kreis Kleve.
Zusammenschluss ländlicher Kommunen zum regelmäßigen Austausch, Vernetzung, Zusammenarbeit zu nachhaltigen Themen und Projekten.
Europäische Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern - für lokale Antworten auf die globale Klimakrise