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Pestizidfreie Kommune
Geldern als „Pestizidfreie Kommune“
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) setzt sich für den Schutz der Natur und der Umwelt ein. Bei den „Pestizidfreien Kommunen“ handelt es sich um ein Projekt des BUND, das Städten, die ganz oder teilweise pestizidfrei wirtschaften, eine Plattform gibt, um ihre Projekte und Aktivitäten darzustellen. Die Stadt Geldern hat sich im Juni 2023 beim BUND beworben und aufgrund der nahezu vollständigen Erfüllung aller Kriterien umgehend diesen Titel erhalten. Somit darf sich die Stadt Geldern seit dem 27.06.2023 „Pestizidfreie Kommune“ nennen und ist unter www.bund.net/umweltgifte/pestizide/pestizidfreie-kommune/ in der interaktiven Karte des BUND zu finden.
Der BUND war so überzeugt von den bisherigen Aktivitäten der Stadt Geldern, dass wir unsere Projekte und Erfahrungen auf einer Online-Tagung im Herbst 2023 unter dem Namen „Pestizidfreie Kommune - Pestizidverzicht und naturnahe Gestaltung am Beispiel der Stadt Geldern“ (Link zur Präsentation hinterlegen) präsentieren durften. Alle Beiträge der Online-Tagung des BUND sind unter folgendem Link zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=6GCttPT9PHc&feature=youtu.be
Hintergrund zum Projekt „Pestizidfreie Kommune“ des BUND e.V.
In Städten und Gemeinden werden Pestizide eingesetzt, um Wege in Parks, Sport- und Spielplätze, Grünanlagen oder Straßenränder frei von unerwünschten Kräutern und Gräsern zu halten oder um gegen ungeliebte Insekten vorzugehen. Für viele Tier- und Pflanzenarten im städtischen Raum sind Pestizide ein Verhängnis. Denn nicht nur die unerwünschten Wildkräuter und Insekten werden beseitigt, sondern auch Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Fledermäuse. Entweder töten und schädigen Pestizide Insekten oder Wildkräuter direkt oder sie dezimieren ihren Lebensraum und ihre Nahrung. Von den fast 600 Wildbienen-Arten in Deutschland steht rund die Hälfte auf der Roten Liste. Dabei sind blütenbesuchende Insekten unentbehrlich für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Sie erhalten die Pflanzenvielfalt und sichern landwirtschaftliche Erträge und damit unsere Ernährung. Laut Welternährungsorganisation sind weltweit rund zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen auf Bestäuber angewiesen.
In Städten und Gemeinden sichern Honigbienen, Wildbienen und Schmetterlinge den Kleingärtnern eine gute Obsternte und den Stadt-Imkern reichlich Honig. Siedlungsgebiete sind oft letzte Rückzugsorte für bedrohte Arten, die in der Agrarlandschaft keinen Lebensraum mehr finden. Kommunen können hier Verantwortung und eine Vorreiterrolle für den Artenschutz übernehmen, indem sie bei der Flächenpflege keine Pestizide einsetzen. Auch für die menschliche Gesundheit, die Lebensqualität und den Tourismus ist der Pestizidverzicht ein Gewinn.