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Altes Zeughaus, Ostwall 30

Altes ZeughausBereits im 17. Jahrhundert lag an der damaligen Neustraße ein königliches Magazin, das 1703 zerstört und später instand gesetzt wurde. Wahrscheinlich gegenüber von diesem alten Magazin, zwischen Neustraße und Ostwall, wurde 1734 ein preußisches Salzmagazin gebaut. Der preußische Staat hatte das Monopol des Salzverkaufs und verkaufte aus Geldern Salz an die gesamte geldrische Provinz. 1758 diente es (ebenfalls?) zur Lagerung von Hafer, Brennholz und Lebensmitteln und im Jahr 1764 ist eine Hutfabrik nachweisbar.

Nach Ende der Franzosenzeit, genauer seit 1816, nutzte man den umfangreichen Bau als Zeughaus für Waffen, Munition und Militärkleidung. Als im Mai 1849, während der Deutschen Revolution, Krefelder Demokraten das Waffenlager plündern wollten, rückten zwei Bataillone aus Wesel und die hiesige Landwehr herbei. Der Raubzug nach Geldern unterblieb.

In der Zeit von 1867 bis 1881 weilte eine Eskadron Reiter in den Räumen des großen Gebäudes. Die ausgedehnten Stallungen für die Kavallerie wurden an der Neustraße errichtet und dienten noch im Zweiten Weltkrieg zur Unterbringung von Pferden. Danach diente das Gebäude dem Kommandeur des Bezirkskommandos.

Bei Kriegsausbruch 1914 sammelten sich Hunderte Freiwillige vor dem Bezirkskommando, um das Vaterland zu verteidigen. Nach dem Ersten Weltkrieg stand das Gebäude zunächst leer, bis die Mitarbeiter des Arbeitsamtes 1928 einzogen. Neben den Mitarbeitern des Arbeitsamtes waren dort bis 1996 auch Kräfte der Stadtverwaltung, der Kreispolizei und des Forstamtes beschäftigt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden auf dem Vorplatz herangebrachte russische Zwangsarbeiter auf die umliegenden Bauernhöfe verteilt. Am 14. Februar 1945 brannte das Arbeitsamt bei dem Luftangriff auf Geldern vollkommen aus. Der Wiederaufbau wurde 1951 vollendet.

1996 erwarb ein Gelderner Unternehmer das geschichtsträchtige Haus, renovierte es und vermietet seitdem die Räume an verschiedene Firmen.

Autor: Heinz Bosch