Inhalt
Stadterneuerung 1960-1980
Stele 10: Stadterneuerung – 1960 bis 1980
Im Jahr 1963 lebten in der Stadt 10.173 Menschen, 1939 waren es 6.903 gewesen. Geldern war in seiner gesamten Fläche zu 70 Prozent ländlich geprägt, städtische Bebauung und Straßen machten nur je etwa fünf Prozent aus. Die relativ verstreute Besiedlung ließ die Zahl der Autos und Lastwagen steigen. Im Verlauf der 1960er Jahre wuchs Geldern weiter in der Fläche, ein ,Bauboom‘ setzte ein. Neben Landwirtschaft und Gartenbau prägte der Handel das wirtschaftliche Leben in Geldern.
In der Stadtmitte gab es 32 Bekleidungs, Textil und Schuhgeschäfte sowie 81 Geschäfte für den täglichen Bedarf. Die dichte Bebauung am Markt und in den angrenzenden Geschäftsstraßen ließ den Inhabern kaum Möglichkeiten für die Anlage von Kundenparkplätzen. Dies machte die Parkfläche auf dem Marktplatz so wichtig. Käufer und Verkäufer des Wochenmarkts liebten es, ihre Fahrzeuge direkt hinter den Marktständen abstellen zu können. Autofahrer waren nach wie vor die Könige der Stadt. Öffentliche Fahrradständer waren Mangelware und die Ausgabe der Tageszeitung Rheinische Post, in der dieser Mangel festgestellt wurde, beklagte auch: ,Man gehe durch die Hauptverkehrsstraßen und wird feststellen, dass die Luft von Abgasen verpestet ist. Der Ausbau von Umleitungs und Fußgängerstraßen ist dringendes Erfordernis.‘ Auch der Rat der Stadt stellte fest, dass bisher die Interessen der Geschäftsleute in der Innenstadt viel zu sehr im Vordergrund gestanden hätten, eine Umgehungsstraße wurde diskutiert.
Doch stattdessen baute man 1970 die B 9 auf Höhe des Marktes weiter aus. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurden übrigens die ehemaligen Grundmauern des Rathauses wiederentdeckt.
Mitte der 1960er Jahre legte der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk einen neuen Gebietsentwicklungsplan vor. Er sollte zur Verbesserung der Siedlungsstruktur, der Verkehrsverhältnisse, der Luftbelastung und der Schaffung von Erholungsgebieten beitragen. Der Kreis Geldern galt sowohl als künftiges Kohle und Steinsalzabbaugebiet und als ein Gebiet mit Potential für Gewerbeansiedlungen wie auch als Erholungsgebiet. Die Stadt Geldern lag also zwischen einem zukünftigen Bergbau und Industriegürtel im Osten und einem Erholungsgebiet im Westen. Auch Baudezernent Willi Hoselmann entwickelte Ideen für ein neues Geldern.
1964 veranschaulichte er diese anhand eines selbst gebauten Modells. Stadt und Ratsherren sollten einer ,Stadtkernsanierung‘ zustimmen. Den Startschuss gab der Neubau des St. ClemensHospitals außerhalb der Innenstadt und die Übernahme des Altbaus durch die Stadt.
Hier sollte die Stadtverwaltung einziehen, was, wie man schnell feststellte, nicht möglich war. Um eine neue Lösung wurde hart gerungen. Auch die Pläne des Siedlungsverbandes wurden scharf kritisiert, denn, so der Stadtdirektor, hier hatte eine externe Beratungsfirma Häuser und Viertel als sanierungsbedürftig ausgewiesen, die dies gar nicht waren.
Mit der kommunalen Neuordnung 1969 wuchs die Bevölkerungszahl Gelderns um das Doppelte, die Fläche um das 17fache. Der Gemeinderat setzte sich nun neu zusammen. Vor allem die Ratsmitglieder aus den neuen Ortsteilen begrüßten die Pläne des Baudezernenten. Das ,Städtebauförderungsgesetz‘ des Landes NRW von 1971 erklärte auch ältere Sanierungsvorhaben für förderwürdig. Damit war der Weg frei für die Gelderner Stadtsanierung. Umlegungsverhandlungen mit den Eigentümern der betroffenen Flächen waren längst im Gange. In ihrer Samstagsausgabe vom 10.11.1973 erläuterte die Rheinische Post die Ideen für ein neues Geldern. Es erschienen zwei Sonderseiten inklusive eines Plans mit den Veränderungen. Pläne und Konzept stammten von dem jungen Essener Stadtplaner und Architekten Dr. Günther Abrahamson. Er war Vorsitzender des Ausschusses für Städtebau und Landesplanung der Architektenkammer von NordrheinWestfalen und Mitglied des Beirats für Raumordnung im Bundesinnenministerium in der ersten SPDRegierung unter Willy Brandt. Abrahamson schlug einen ,Urbanitätsring‘, eine Zone für Wohnbebauung und für Fußgänger, um den gesamten Stadtkern vor sowie vier neue Bebauungsquartiere. Er wollte das Zentrum sowohl als Wohnquartier wie auch als Geschäftslage aufwerten, den Fußgängern Raum zum Flanieren geben und aus dem Marktplatz einen Platz der Kommunikation schaffen mit Straßencafés und überdachten Treffpunkten. Trotzdem sollte der Markt weiterhin mit dem PKW erreichbar bleiben: Mehrere neue Parkflächen und insbesondere eine Tiefgarage mit 150 Stellplätzen waren vorgesehen, um den ruhenden Verkehr aufzunehmen.
Die Bürgerschaft reagierte skeptisch bis ablehnend, doch die Geschäftsleute – hier war inzwischen ein Generationswechsel erfolgt – waren dafür. 1976 erfolgte die Genehmigung durch den Regierungspräsidenten. Umgesetzt wurde allerdings nur das Sanierungsgebiet Markt nach dem Sanierungsbebauungsplan Nr. 20. So entstand die neue Glockengasse, die aus bis zu achtstöckigen Geschäfts und Wohnbauten, Fußgängerzone und Grünflächen bestand. Zugleich entschied man sich für den Bau eines Parkhauses für die Kunden des Marktes und der umliegenden Geschäfte. Die Kosten wurden vom Land mit 75 Prozent bezuschusst. Nach der Fertigstellung der Glockengasse in den 1980er Jahren empfand man es als Fremdkörper. Inhaber und Kunden der Geschäfte beklagten die mangelnde Anbindung zum Markt. Die Freude an großflächiger Sanierung versiegte.
In der Zwischenzeit wurden weitere Baulücken geschlossen und Wohnungen errichtet. Das bisher nur einstöckige Textilgeschäft an der Ecke Markt/Issumer Straße verwandelte sich in ein imposantes mehr als dreigeschossiges Gebäude mit einem Lebensmittelgeschäft im Erdgeschoss. Das Land forderte von der Stadt einen intensivierten Wohnungsbau und damit eine weitere Verdichtung. Diese sollte am Boeckelter Weg erfolgen. Die Anwohnerschaft war jedoch nicht einverstanden mit ,Betonklötzen‘ und ,kolossalen Wohnmaschinen‘. Sie erreichten eine Änderung der Planungen. Es entstand eine aufgelockerte Bebauung mit maximal vier Geschossen in einem ,futuristisch anmutenden Rundbau‘. 300 Wohnungen konnten auf diese Weise errichtet werden. Mitte der 1970er Jahre ging auch in Geldern die Ära der ,autogerechten Stadt‘ zu Ende. Plötzlich war von einer allzu ,stürmischen Entwicklung der Nachkriegszeit‘, ,stinkenden Blechlawinen‘ und ,verängstigten Fußgängern‘ die Rede. 1975 wurde folgerichtig eine Fußgängerzone zunächst in der Issumer Straße errichtet. Umweltschutz und die ,Schaffung von verkehrsberuhigten Zonen‘ gehörten nun zu den Hauptaufgaben der Stadtplanung. Dies passte zum neuen Image als ,Stadt zum Aufatmen‘. Jedes Jahr im Sommer wurde an einem Wochenende die gesamte Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt – ,für eine zünftige Straßenparty mit Musik für Jung und Alt, Flohmarkt, Theater und Sportaufführungen usw.‘ Im Rahmen des Stadtjubiläums 1979 kam der jährliche internationale Wettbewerb der Straßenmaler als zweites Highlight im Sommer dazu.
English
Stele 5: Urban renewal – 1960 to 1980
In 1963 the city was home to 10,173 people – in 1939 the figure was 6,903. The entire Geldern area was 70 percent rural; urban development and streets accounted for only about five percent. The relatively dispersed population increased the number of cars and trucks. During the 1960s, Geldern’s area grew further, with a building boom setting in. Along with agriculture and horticulture, trade and commerce also characterised economic life in the city.
There were 32 clothing, textile and shoe shops and 81 outlets for everyday requirements in the centre. The density of buildings around the market and in the adjacent shopping streets left proprietors scarcely any scope for customer car parks. This made the marketplace parking area all the more important. The weekly market’s buyers and sellers loved being able to park their vehicles right behind the market stands. Motorists continued to be the kings of the city. Public bicycle stands were scarce and the Rheinische Post newspaper, which reported the deficiency, also lamented: “You can go through the main thoroughfares and see how the air is toxic with exhaust gases. The expansion of by-pass and pedestrian streets is an urgent necessity”. The city council also determined that the interests of the city centre’s business people had been far too much to the fore. Talk of a bypass road began.
Instead, however, the B9 was extended in 1970 not far from the market area. The former foundation walls of the town hall were discovered again during this construction work.
In the mid-60s, the “Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk” presented a new area development plan. It was designed to improve the population structure, traffic conditions and air pollution, and to facilitate the installation of recreation areas. Geldern District was considered both a future coal and rock salt extraction area and a location with potential for business parks, as well as a leisure area. The city of Geldern therefore sat between a future mining and industrial belt in the east and a recreational area in the west. The head of the building department, Willi Hoselmann, also developed ideas for a new Geldern.
He illustrated these in 1964 with a model he had built himself. The city and councillors were asked to approve a city centre restructuring. It began with the new construction of St. Clemens Hospital outside the city centre and the city’s takeover of the old hospital building.
The city administration offices were to be housed here, but it soon became evident that this wouldn’t be possible. A new solution was sought vigorously. The Siedlungsverband’s plans were also sharply criticised, as, according to the city manager, an external consultancy firm had identified the wrong buildings and areas for restructuring.
With the municipal reorganisation in 1969 Geldern’s population doubled, and its area grew 17-fold. The local council was then also recomposed. The council members from the new districts in particular welcomed the head of the building department’s plans. The State of North Rhine-Westphalia’s Urban Development Promotion Act (1971) also stipulated that older renovation projects should be supported. This then opened up the path towards Geldern’s urban renewal. Apportionment negotiations with the owners of the areas in question had long been under way. In its Saturday edition of 10 November 1973 the Rheinische Post explained the ideas for a new Geldern. Two special pages together with a plan with the changes were printed. The plans and design were delivered by Dr Günther Abrahamson, a young city planner and architect from Essen. He was chairman of the committee for urban development and regional planning of North Rhine-Westphalia’s Chamber of Architects, and a member of the advisory council for regional planning in the Federal Ministry of the Interior in the first SPD Government under Willy Brandt. Abrahamson proposed an “urban ring”, a zone for residential development and for pedestrians, around the entire city centre, as well as four new development areas. He wanted to upgrade the centre both as a residential quarter and a business location, give pedestrians space to stroll, and out of the marketplace create a space of communication with street cafes and roofed meeting points. However, the market was to be still accessible by car. Several new parking areas and an underground car park with 150 spaces in particular were planned to absorb the stationary traffic.
The citizens’ responses ranged from sceptical to hostile, but the business community, where a generation change had taken place, were for it. The district president passed approval in 1976. However, only the market redevelopment area in accordance with restructuring development plan no. 20 was realised. The new Glockengasse then emerged, consisting of business and residential buildings up to eight stories high, a pedestrian zone and green areas. At the same time, it was also decided to build a multi-storey car park for customers visiting the market and surrounding businesses. The state subsidized 75 percent of the costs. When Glockengasse was finished in the 1980s, it was considered out of place. Business owners and customers complained about the lack of access to the market. The enthusiasm for extensive restructuring dried up.
In the meantime, further gaps between buildings were closed up and apartments installed. The previously only one-storey textile business on the corner of Markt/Issumer Straße was transformed into an imposing multi-storey building with a grocery shop on the ground floor. The state insisted the city intensify apartment construction and therefore increase density. This was to be done on Boeckelter Weg. The residents, however, were not happy with “concrete blocks” and “colossal living machines” and managed to change the plans. A toned-down development with a maximum of four storeys in a futuristic looking circular building emerged. This allowed 300 apartments to be installed. In the mid-70s, the era of the car-friendly city also came to an end in Geldern. Suddenly the talk was about an all too, “turbulent post-War development”, “stinking lines of traffic” and “frightened pedestrians”. In 1975, a pedestrian zone was therefore first of all set up in Issumer Straße. Environmental protection and the creation of low-traffic zones were now part of the city planning’s key tasks. This was also in line with the new image as a, “city to breathe in”. In summer each year the entire city centre was closed to traffic for a weekend – for what was to become a street party with music for young and old, a flea market, theatre and sports events and so. With the city anniversary in 1979, the annual international street artist competition was then added as a second summer highlight.
Nederlands
Stele Glockengasse – 1960-1980: Stadsvernieuwing – „naar de eisen van het autoverkeer…“
In het jaar 1963 woonden in Geldern 10.173 mensen, tegen 6.903 in 1939. Ongeveer 70 procent van de oppervlakte van Geldern had een landelijk karakter, stedelijke bebouwing en wegen namen slechts ongeveer 5 procent in beslag. De relatief verspreide bebouwing zorgde voor een toename van het aantal personenauto’s en vrachtwagens. In de loop van de jaren negentig groeide de bebouwing van Geldern in snel tempo verder. Behalve door de landbouw werd de economie van Geldern gedomineerd door de handel.
In het stadscentrum waren 32 kleding- en schoenenwinkels gevestigd, naast 81 winkels voor dagelijkse levensbehoeften. De dichte bebouwing aan de Markt en in de aangrenzende winkelstraten bood winkeliers nauwelijks gelegenheid voor de aanleg van parkeerplaatsen voor de klandizie. Daarom was de parkeergelegenheid op de Markt zelf zo belangrijk. Net als de kooplieden hadden de bezoekers van de markt er een sterke voorkeur voor hun auto direct bij de marktkramen te parkeren. Net als vroeger werd autobezitters geen strobreed in de weg gelegd. Openbare fietsenstallingen waren er nauwelijks. In de krant Rheinische Post, waar dit probleem aan de orde werd gesteld, werd geklaagd: „Loop door de belangrijkste straten en stel vast dat de lucht door uitlaatgassen bedorven wordt. De aanleg van wegomleggingen en van voetgangerszones is dringend noodzakeljik.“ Ook de gemeenteraad stelde vast dat tot nu toe de belangen van de binnenstadswinkeliers al te zeer op de voorgrond hadden gestaan. Er werd gesproken over de aanleg van een rondweg om het centrum. Maar in plaats daarvan werd in 1970 toch besloten tot verbreding van de B9 ter hoogte van de Markt. In het kader van deze bouwwerkzaamheden werden overigens de fundamenten van het vroegere raadhuis opnieuw blootgelegd.
In het midden van de jaren 1960 voltooide het Siedlungsverband Rurhkohlenbezirk een nieuw plan voor de regionale ontwikkeling. Dat moest leiden tot verbetering van de stadsontwikkeling, de verkeerssituatie en de luchtkwaliteit, alsmede tot de ontwikkeling van recreatiegebieden. De Kreis Geldern werd tegelijkertijd als een toekomstig kolen- en steenzoutwinningsgebied, als een regio met vestigingsmogelijkheden voor bedrjiven en als een recreatiegebied gezien. De stad Geldern lag derhalve tussen een toekomstige mijn- en industriezone in het oosten en een recreatiegebied in het westen.
Tegelijkertijd ontwikkelde het stedelijk hoofd bouwzaken Willi Hoselmann ideeën voor een nieuw Geldern. In 1964 lichtte hij zijn voorstellen toe aan de hand van een door hemzelf gebouwde maquette. Het stadsbestuur en de raad zouden moeten instemmen met een ‚stadskernsanering‘. De nieuwbouw van het Sint-Clemensziekenhuis buiten de binnenstad zou het startpunt vormen. De oude gebouwen van het ziekenhuis zouden door het stadsbestuur in gebruik worden genomen, wat echter – zoals spoedig bleek – niet mogelijk was. Goede raad was duur. Ook de plannen van het Siedlungsverband werden scherp bekritiseerd. Volgens de Stadtdirektor had een extern adviesbureau huizen en delen van de stad op onjuiste gronden als rijp voor sanering aangewezen.
Als gevolg van de gemeentelijke herindeling in 1969 werd de bevolking van Geldern verdubbeld, terwijl de oppervlakte van de gemeente met een factor 17 toenam. De gemeenteraad kende nu een nieuwe samenstelling. Vooral de raadsleden uit de nieuwe delen van de gemeente waren enthousiast over de plannen van het hoofd bouwzaken. De stadsontwikkelingswet van het Land Nordrhein-Westfalen van 1971 maakte het mogelijk dat ook oude saneringsplannen in aanmerking kwamen voor financiële ondersteuning. Daarmee werd de weg vrijgemaakt voor stadssanering in Geldern. Gesprekken met de eigenaren van de betreffende percelen vonden al langer plaats. In de zaterdageditie van 10 november 1973 ruimde de Rheinische Post aan de hand van een kaart van de voorgestelde ontwikkelingen twee pagina’s in voor een commentaar op de voorstellen voor het nieuwe Geldern. De ideeën en plannen waren ontwikkeld door de jonge stedenbouwer en architect Dr. Günther Abrahamson uit Essen. Deze was voorzitter van de commissie voor Stedenbouw en Regionale Planning van de architectenvereniging van Nordrhein-Westfalen en lid van de adviesraad voor Ruimtelijke Ontwikkeling van het Ministerie van Binnenlandse zaken in de eerste SPD-regering van Willy Brandt. Abrahamson stelde de ontwikkeling van een stedeljike ring voor, een zone voor woonbebouwing en voor voetgangers rondom de hele stadskern, evenals de realisatie van vier nieuwe bouwlocaties. Hij wilde het centrum opwaarderen als woon- en winkelgebied. Voetgangers zouden de ruimte krijgen om te flaneren en de Markt zou cafés, terrassen en overdekte ontmoetingsplaatsen krijgen. Desondanks zou de Markt als voorheen bereikbaar voor het autoverkeer moeten blijven. Parkeerplaatsen en een ondergrondse garage voor 150 auto’s werden voorzien om plaats te bieden aan de nodige voertuigen.
De inwoners reageerden sceptisch tot afkeurend. De nieuwe generatie winkeliers daarentegen was voorstander van de plannen. In 1976 werd de goedkeuring van de regering verkregen. In de praktijk werd echter alleen het saneringsgebied Markt uitgevoerd. Hier ontstond de nieuwe Glockengasse, die bestond uit woon- en winkelgebouwen van maximaal 8 bouwlagen, een voetgangersgebied en openbaar groen. Tegelijkertijd werd besloten tot de bouw van een parkeergarage voor de bezoekers van de Markt en de omliggende winkels. De kosten werden voor 75 procent gedragen door de deelstaat. Na de voltooiing van de Glockengasse werd dit plan spoedig als weinig geslaagd beschouwd. Eigenaren en klanten beklaagden zich over de gebrekkige aansluiting op de Markt. Dat leidde tot het wegebben van het enthousiasme over grootschalige sanering.
In de tussentijd werden open plekken bebouwd en woningen gerealiseerd. De tot dan toe bescheiden kledingwinkel op de hoek van de Markt en de Issumer Strasse veranderde in een imposant gebouw met drie verdiepingen en een levensmiddelenzaak op de begane grond.
De deelstaat verlangde dat de stad de woningbouw zou intensiveren en de bebouwing zou verdichten. Dat zou aan de Boeckelterweg plaatsvinden. De buurt verzette zich echter tegen de bouw van ‚betonblokken‘ en ‚kolossale woonkazernes‘ en bewerkstelligde een aanpassing van de plannen. Er ontstond een meer bescheiden bebouwing van maximaal vier bouwlagen in een ietwat futuristisch aandoende ronde vorm. Op deze wijze kwamen 300 woningen tot stand.
In het midden van de zeventiger jaren kwam ook in Geldern een einde aan de tijd van de door de auto gedomineerde stad. Plotseling werd gesproken van een ‚al te stormachtige naoorlogse ontwikkeling‘, ‚stinkend blik‘ en ‚angstige voetgangers‘. In 1975 volgde hieruit logischerwijze de inrichting van een voetgangersgebied in de Issumer Strasse. Milieubescherming en de ‚realisatie van verkeersluwe zones‘ behoorden nu tot de kerntaken van de stadsontwikkeling. Dat paste naadloos bij het nieuwe imago van Geldern als ‚stad om op adem te komen‘. Elk jaar in de zomer werd de hele binnenstad een weekend voor al het autoverkeer afgesloten ten behoeve van een straatfeest met muziek voor jong en oud, een vlooienmarkt en theater en sportdemonstraties. In het kader van het stadsjubileum van 1979 werd daaraan als tweede hoogtepunt toegevoegd de jaarlijkse internationale wedstrijd voor straattekenaars.
Auteur: Ulrike Laufer, Uittreksel uit: Geldern, in: Bergerfurth/ Hermans/ van der Hoek/ Löhr/ Meegeren/ Richter (Hgg.), Aufbruch und Wiederaufbau. Städtebau im niederrheinländischen Grenzgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg (Veröffentlichungen der Stiftung Geschichte des Raumes Peel-Maas-Niers, 25), Geldern/Venray 2020. meer informatie onder: https://www.peel-maas-niers.eu/de/category/publikationen/
Met dank aan de auteur en de uitgevers.
Vertaler: Frans Hermans
Quellenverzeichnis für Abbildungen
Baukran in der Glockengasse 1979. StA Geldern, Fotosammlung, BO 302. Fotograf: H. Bosch.
Construction crane in Glockengasse, 1979. StA Geldern, photo collection, BO 302. Photographer: H. Bosch.
Bouwkraan in de Glockengasse in 1979.
Modenschau in der Glockengasse 1981. StA Geldern, Fotosammlung, BS 64. Fotograf: H. Bosch.
Fashion show in Glockengasse, 1981. StA Geldern, photo collection, BS 64. Photographer: H. Bosch.
Modeshow in de Glockengasse in 1981.